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Zivilschutz Altenberg: Kulturgüterschutz (KGS)
Bei einer Katastrophe, sei es eine Naturkatastrophe oder von Menschenhand verursacht, werden als erstes die betroffenen Menschen versorgt und in Sicherheit gebracht. Sie werden betreut und wenn nötig in Unterkünfte gebracht und verpflegt. Doch was passiert mit wichtigen Gegenständen, Kunstobjekten oder historischen Dokumenten? Dinge die von kultureller oder historischer Bedeutung sind. Für den Schutz dieser wertvollen Gegenstände ist im Zivilschutz der Zug Kulturgüterschutz, kurz KGS verantwortlich. Damit im Schadenfall wichtige Objekte, Dokumente oder andere wertvolle Gegenstände durch die Feuerwehr in Sicherheit gebracht werden können, ist eine akribische Vorarbeit notwendig. Wo befinden sich Objekte die schützenswert sind? Welche Objekte sind überhaupt schützenswert? Und wie kommt man im Katastrophenfall an sie heran?
Mit diesen Fragen setzt sich der Kulturgüterschutz während seiner Wiederholungskurse auseinander. Leutnant Frank Linxweiler, Zugführer KGS der Zivilschutzkompanie Altenberg erklärt was für ihn und seine Männer Priorität hat: «Wichtig sind für uns im Moment vor allem die alten Dokumente in den Gemeindearchiven. Dieses Jahr befinden wir uns im Archiv der Gemeinde Frenkendorf. Jedes Dokument, jeder Ordner, jedes Buch, alles wird angeschaut und in einer Datenbank erfasst. Vermerkt werden Inhalt, der genau Standort und welcher Kategorie das Objekt angehört». Ist einmal alles erfasst beginnen die Planungsarbeiten. Es werden detaillierte Evakuationspläne erstellt um alles möglichst schnell in Sicherheit bringen zu können. In den Plänen ist festgehalten, wo sich die Objekte befinden und wie man im Notfall an sie heran kommt. Linxweiler: «Ziel ist einen Gesamtplan der fünf Partnergemeinden zu erstellen» und fügt an: «Langfristig steht auch die Idee im Raum eine kantonale Datenbank mit allen Objekten zu erstellen».
Das älteste Dokument im Archiv Frenkendorf, ein Berainbuch, stammt aus dem Jahre 1770. Natürlich sind Bücher und Dokumente dieses Alters von Hand geschrieben. Es ist deshalb gar nicht so einfach die Texte, in verschiedenen Handschriften und mehrere hundert Jahre alt, zu entziffern. KGS Spezialist Patrick Gössi hat Geschichte studiert und ist für die besonders schwer lesbaren Stücke verantwortlich. Gössi: «Es ist nicht einfach sich immer wieder einzulesen. Jeder hatte seine eigene Handschrift. Dazu kommt, dass sich die Sprache und Schriftzeichen im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt und verändert haben». Der Kulturgüterschutz ist jedoch nicht nur für Gemeindearchive verantwortlich. Alles was wertvoll ist wird inventarisiert und in den Evakuationsplan eingebunden.
Privatpersonen sind aufgefordert
Auch in privaten Haushalten können bewegliche Kulturgüter stehen. Dazu nochmals Leutnant Linxweiler: «Wenn Privatpersonen Objekte haben die wertvoll sind, können sie uns informieren. Wir machen dann einen Termin mit dem Besitzer und dokumentieren das Objekt. Das ganze ist kostenlos und geht sehr professionell von statten». KGS Spezialist Nils Baier merkt an: «Privatpersonen haben ihre wertvollen Gegenstände im Normalfall versichert. Viele vergessen aber, dass man Objekte nach einem Schaden nur restaurieren kann, wenn sie zuvor professionell dokumentiert wurden». Haben Sie Fragen zum Thema Kulturgüterschutz oder möchten Sie Gegenstände dokumentieren lassen, wenden Sie sich per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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